CO2-Fußabdruck von Unternehmen – ein Selbsttest und 6 Tipps für ein nachhaltiges Büro

Kommunikation für Zukunftsthemen – dafür steht Oseon. Wir übernehmen mit unserer Arbeit Verantwortung für eine bessere Zukunft und unterstützen Unternehmen mit demselben Ziel. Ein Herzensthema, das uns dabei immer wieder begegnet ist Nachhaltigkeit. Aber: Wie nachhaltig ist der Arbeitsalltag in unserer Agentur eigentlich?

Immer mehr Unternehmen nehmen ihre Emissionen genauer unter die Lupe und ergreifen Maßnahmen, um diese so weit wie möglich zu reduzieren. Ein wichtiger Schritt in Zeiten des Klimawandels. Auch wenn wir als Agentur keine Güter herstellen oder direkt Wälder abholzen – selbst im Büroalltag hinterlassen wir einen CO2-Fußabdruck. Wie groß der ist, haben wir mit dem CO2-Rechner von Wilderness International berechnet. Und dabei gleich einige Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Büro gesammelt.

Emissionen im Büroalltag: Suchen, messen, kontrollieren

Wir fahren morgens ins Büro – wahlweise mit dem Auto, der Bahn oder dem Fahrrad – schalten das Licht ein und gleich danach die Kaffeemaschine. Anschließend werden die Computer und Monitore hochgefahren und erst einmal die E-Mails gelesen. Weißt du, wie sich diese automatischen Handlungen auf deinen CO2-Fußabdruck auswirken? 

Dabei sind manche Großverbraucher für uns leider auch unverzichtbar: Wir brauchen technische Geräte wie Laptops und Smartphones, um unsere Arbeit zu erledigen – und deren Herstellung verursacht nicht gerade wenig CO2. Und den Server kann man auch nicht einfach über Nacht abschalten, ohne dass der IT-Verantwortliche von Albträumen geplagt wird.

Ein wacher Blick auf Ausstattung, Verbräuche, Anbieter:innen und Arbeitsweise lohnt sich dennoch. So lässt sich ermitteln, in welchen Bereichen CO2 eingespart werden kann, wo es klimafreundlichere Alternativen gibt und ob sich eine Neuanschaffung effizienterer Geräte lohnt. Ein positiver Nebeneffekt: All dies kann auch Geld sparen.

Und das kannst du tun:

1. Den CO2-Fußabdruck von E-Mails verringern

Das Versenden und Empfangen von E-Mails ist ein unterschätzter Verursacher von Treibhausgasen. Bereits eine normale E-Mail ohne Anhang verursacht rund zehn Gramm Kohlendioxid, was der Klimabilanz einer Plastiktüte entspricht. Es ist also nicht nur für ein aufgeräumtes Postfach sinnvoll, unnötige Newsletter abzubestellen und Benachrichtigungen von Tools und sozialen Netzwerken auf das Nötigste zu reduzieren. Auch wer interne E-Mails möglichst vermeidet und stattdessen Chat-Programme wie Microsoft Teams nutzt, trägt zu einem kleineren CO2-Fußabdruck bei.

Wenn du eine E-Mail verschickst, tu das möglichst im normalen Textformat und ohne große Anhänge, eine ellenlange Historie und aufwendige Signaturen. Auch das Speichern von E-Mails verursacht Emissionen, daher solltest du Posteingang und Unterordner regelmäßig ausmisten.

2. Suchmaschinen- und Browsernutzung anpassen

Eine Suchanfrage bei Google verbraucht laut Google selbst etwa 0,2 Gramm CO2. Unnötige Suchanfragen solltest du daher vermeiden und Webseiten möglichst direkt aufrufen. Wenn möglich, nutze auch alternative Suchmaschinen wie Ecosia. Auch der Einsatz von Adblockern reduziert den digitalen CO2-Fußabdruck.

3. Kamera aus in Online-Meetings (wenn möglich)

Ein Kundenmeeting über Tools wie Microsoft Teams ist schon klimafreundlicher als die Reise zum persönlichen Meeting. Einen noch größeren Unterschied macht die bedachte Nutzung der Kamera. Laut einer Studie über den ökologischen Fußabdruck der zunehmenden Internetnutzung verursachen 15 Stunden Meeting pro Woche einen CO2-Ausstoß von 9,4 kg pro Monat – ist die Kamera ausgeschaltet, sind es nur 377 g. Unsere Lösung: Bei Kundenbesprechungen schalten wir die Kamera immer ein, aber bei internen Besprechungen darf sie auch mal ausbleiben.

4. Klimabilanz der Website optimieren 

Tools wie Carbon Calculator helfen dabei, die CO2-Bilanz der eigenen Website zu testen und gegebenenfalls Schwachstellen aufzudecken. Auch SEO kann helfen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, denn wenn eine Website und ihre Inhalte leichter zu finden sind, verbringen Menschen weniger Zeit damit, im Internet zu suchen und Websites zu besuchen, die nicht dem entsprechen, was sie eigentlich suchen.

5. Das richtige Energiemanagement

Wer das Büro möglichst klimafreundlich gestalten möchte, bezieht Strom von nachhaltigen Anbieter:innen. Aber auch kleine Maßnahmen im Büroalltag können helfen, Emissionen zu reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel der Austausch alter Glühbirnen und Energiesparlampen gegen LED-Leuchten, das Anbringen von Zeitschaltuhren an Steckdosen sowie das Ausschalten des Lichts und des Standby-Modus des Computers.

6. Nachhaltige und recycelte Büroausstattung

Für viele alltägliche Büroartikel wie Ordner, Schreibblöcke oder Versandtaschen gibt es mittlerweile nachhaltige Alternativen. Für den Drucker, aber auch in Küche und Bad, nutze am besten Recyclingpapier, Naturseife und nachhaltige Reinigungsmittel. Bei den großen Gegenständen gilt: One man‘s trash is another man‘s treasure. Heißt: Ausgediente Elektrogeräte oder Einrichtungsgegenstände weiterverkaufen oder recyclen.

Im Selbsttest: Der CO2-Fußabdruck von Oseon

In Deutschland lag der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kopf 2022 bei 10,8 Tonnen, und ist damit ungefähr doppelt so hoch wie der internationale Durchschnitt von rund 6,7 Tonnen. Um die Klimaerwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, müssten wir alle unsere Emissionen bis 2050 auf etwa 2 Tonnen pro Kopf reduzieren. Eine Mammutaufgabe, die uns alle vor riesige Herausforderungen stellt.

Bevor es an die Verbesserung geht, müssen wir erst mal den eigenen Status Quo kennen. Wir haben deshalb mit dem CO2-Rechner von Wilderness International einen Blick auf den CO2-Fußabdruck unserer Agentur im Jahr 2022 geworfen.

Das Ergebnis vorweg: Alles in allem haben wir als Agentur im letzten Jahr einen CO2-Ausstoß von rund 37,4 Tonnen verursacht. Das ist etwas weniger als eine vierköpfige Familie im Jahr produziert – und damit gar nicht so schlecht für ein aus 19 Personen bestehendes Team.

Die Berechnung unseres CO2-Fußabdrucks ist allerdings gar nicht so einfach. Dafür benötigen wir die Daten von 19 Mitarbeitenden aus dem gesamten letzten Jahr an unseren beiden Standorten in Frankfurt und Hamburg. Ein Großteil arbeitet hybrid, das wirkt sich sehr positiv auf unsere CO2-Bilanz aus. Zwar werden für Home-Office-Tage auch Wasser und Strom berechnet, aber wir sparen den Arbeitsweg – und der ist nicht zu unterschätzen! Während Team Hamburg in Hamburg und Umgebung ansässig ist, befindet sich das Team Frankfurt nur dem Namen nach in der hessischen Großstadt. Die Entfernung zum Büro variiert von ca. 2 km bis über 90 km. Würden alle immer ins Büro fahren, käme einiges mehr an C02 dabei heraus.

Wenn die Kolleg:innen tatsächlich in die Agentur kommen, dann so umweltfreundlich wie möglich. Je nach Entfernung nutzen sie das Fahrrad, den öffentlichen Nahverkehr oder die Bahn. Nur in Ausnahmefällen steigen wir ins Auto – und das vermutlich in Zukunft noch seltener, denn ab dem 1. Mai sponsort Oseon dem gesamten Team das 49-Euro-Ticket als zusätzlichen Benefit. Zum Glück gibt es das gar nicht in Papierform und hat somit keine weiteren Auswirkungen auf unseren Papierverbrauch – der sich laut Rechner in annehmbaren Grenzen hält.

Beim Klimaschutz bleibt immer Luft nach oben

In beiden unserer Büros machen wir schon vieles richtig. Sowohl in Hamburg als auch in Frankfurt beziehen wir Ökostrom, geheizt wird mit Erdgas – das ist nicht die beste Lösung, aber besser als Strom oder Öl. Außerdem wird bei uns viel vegan und vegetarisch gegessen – sowohl im Alltag als auch bei Büroveranstaltungen.

Bereiche, an denen wir definitiv noch arbeiten können, sind die Mülltrennung – die leider in beiden Büros aufgrund Vorgaben der Hausverwaltung schwierig umzusetzen ist – und die Beschaffung von Büromaterialien. Hier wollen wir in Zukunft verstärkt auf Recyclingmaterial setzen.

Unser größter Emissionsfaktor sind interne Events, seien es Trainingstage, Team Days oder Dienstreisen, getragen von dem Wunsch, die Kolleg:innen am jeweils anderen Standort endlich einmal wieder zu sehen – in Fleisch und Blut, und nicht nur via Microsoft Teams oder Zoom. So schön diese Veranstaltungen auch sind, sie gehen einher mit vielen zurückgelegten Zugkilometern, Hotelübernachtungen und langen Abenden mit gutem Essen und Trinken. 

Wenn wir ganz ehrlich sind, möchten wir diese kostbaren Abende um nichts in der Welt missen. Wir gestalten sie aber, wie unseren gesamten Büroalltag, so klimafreundlich wie möglich.

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