Let's gender?! 
Der richtige Umgang mit gendergerechter Sprache

Als Kommunikatoren und Kommunikatorinnen wissen wir bei Oseon um die Wirkung von Sprache und setzen sie bewusst in unserer Arbeit ein. Damit geht aber auch Verantwortung einher. Denn Sprache beeinflusst unsere Wahrnehmung und schafft Realitäten. Es ist uns deshalb ein Anliegen, Kundinnen und Kunden auch ein Beratungsangebot zum Thema gendergerechte Sprache zu machen.

Darum geht es bei gendergerechter Sprache

Die öffentliche Debatte um Sinn und Unsinn des Genderns motiviert immer mehr Unternehmen, ihre eigene Position zu diesem Thema zu ergründen und sich Leitlinien zum inklusiven Umgang mit Sprache zu setzen. Bei diesem Prozess unterstützen wir Sie gerne.

Geschlechtsidentität ­– auf Englisch Gender – bezeichnet das innere Wissen einer Person, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlt. Der Begriff ist nicht gleichzusetzen mit Geschlechterrolle, nämlich der Erwartung anderer Menschen oder der Gesellschaft an eine Person aufgrund ihres biologischen männlichen oder weiblichen Geschlechts. Es gibt viel mehr als zwei Geschlechtsidentitäten: Wer sich nicht (nur) als Mann oder Frau fühlt, bezeichnet sich zum Beispiel als nicht-binär, genderqueer, genderfluid, bigender oder neutrois. 

Der Gedanke hinter gendergerechter Sprache ist, all diese – oder möglichst viele dieser ­– Identitäten zu inkludieren oder sie zumindest nicht bewusst oder unbewusst in Wort und Schrift auszugrenzen. Die deutsche Sprache stößt hier beim Versuch der Inklusion leider an einige Grenzen, es gibt zum Beispiel keine genderneutralen Pronomen. In jedem Fall können aber Frauen und Männer in Texten gleich behandelt werden. Wozu? Die Gleichstellung von Mann und Frau ist in vielen Teilen der Gesellschaft noch nicht erreicht. Besonders in der Arbeitswelt, aber auch auf der politischen und kulturellen Bühne stehen Frauen zu oft in der zweiten Reihe.

Gendern alleine kann das Problem nicht lösen, aber es hilft, das bestehende Ungleichgewicht sichtbar zu machen.

Manuela Moore, Managing Partner

Gendern alleine kann dieses Problem nicht lösen, aber es hilft, das bestehende Ungleichgewicht sichtbar zu machen und zu signalisieren: „Ich bin mit dem Status Quo nicht einverstanden.“ Statt Frauen „mitzumeinen“, werden sie bewusst benannt und angesprochen, zur Teilhabe motiviert und ihre Rolle und Leistung werden in verschiedenen Bereichen sichtbar gemacht. Vor allem in der Arbeitswelt öffnet inklusive Sprache gedanklich alle Berufe und Positionen für alle Geschlechter. Sind Stellenanzeigen etwa bewusst geschlechtsneutral oder inklusiv formuliert, ermutigen sie mehr Frauen zur Bewerbung, da auch sie sich explizit angesprochen fühlen.

Der regelmäßige Gebrauch inklusiver Sprache kann ein Umdenken in der Gesellschaft unterstützen. Werden alle Geschlechter in der Sprache gleichberechtigt und gleichwertig repräsentiert, trägt dies dazu bei, klassische Rollenbilder aufzulösen.

Von Gendersternchen bis Gender Gap: unterschiedliche Darstellungsweisen

Es gibt verschiedene Wege gendergerecht zu schreiben – Sie werden selbst die meisten dieser Varianten schon in Texten gelesen haben:

  • die Nutzung vollkommen genderneutraler Formen, u.a. auch mithilfe von Partizipien, z.B.„Belegschaft“ oder „Mitarbeitende“
  • Beidnennung der männlichen und weiblichen Form (die allerdings, wie erläutert, diverse Menschen nicht explizit inkludiert), z.B. „Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“
  • die Nutzung von Genderzeichen wie
    • Gendersternchen: Mitarbeiter*innen
    • Binnen-I: MitarbeiterInnen
    • Schrägstrich: Mitarbeiter/-innen
    • Gender Gap: Mitarbeiter_innen
    • Doppelpunkt: Mitarbeiter:innen

Neben der Sprache sollte zudem die Wahl inklusiver Bildmotive auf Ihrer Webseite oder in anderen Materialien mitgedacht werden, auf Diversität bei der Auswahl und Platzierung von Sprechern und Sprecherinnen geachtet werden sowie auf eine genderbewusste Darstellung von Lebens- und Arbeitsszenarien. Gerne verschaffen wir Ihnen hier einen Überblick.

Wer erwägt, gendergerecht zu sprechen und zu schreiben, sollte sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Optionen auseinandersetzen und unternehmensweit einheitliche Richtlinien festlegen.

Manuela Moore, Managing Partner bei Oseon

Ist Gendern überhaupt etwas für uns?

Als Kommunikationsagentur können wir Sie auf dreierlei Weise dabei unterstützen, eine Antwort auf die Frage „Gendern oder nicht und wenn ja, wie?“ zu finden. In diesem Satz steckt bereits ein ganz wichtiger Punkt: Wir können, sollten und wollen Ihnen die Entscheidung für oder gegen gendergerechte Sprache in Ihren Texten nicht abnehmen. Intrinsische Motivation, Gleichstellung auch sprachlich zu fördern, und die Entwicklung einer eigenen Haltung sind unabdingbar. Sie sollte im Sinne von Glaubwürdigkeit und Authentizität in einer zeitgemäßen Unternehmenskultur verwurzelt sein, in der Chancengleichheit und Inklusion auch tatsächlich gelebt werden. Wir können aber

  • als Impulsgeberin Denkanstöße liefern und Sie über den Stand der Debatte und das Für und Wider informieren.
  • Ihnen Tools an die Hand geben, mit denen Sie Ihre eigene Haltung entwickeln können.
  • den Prozess der Umstellung auf gendergerechte Sprache innerhalb Ihres Unternehmens begleiten, sofern Sie sich dafür entscheiden.

Unsere Beratungsleistungen zu Gender-inklusiver Sprache in der PR

Dazu haben wir ein umfassendes Angebot verschiedener Formate entwickelt, die Ihnen die Auseinandersetzung und Meinungsfindung zum Thema erleichtern: 

  • erkenntnisreiche Vorträge und Workshops
  • Mitarbeiter:innenbefragungen
  • Entwicklung Ihres individuellen Leitfadens zum Umgang mit gendergerechter Sprache
  • Trainingsangebote für Ihr Team
  • Hilfe bei der Überarbeitung Ihrer Webseite und anderer Materialien
  • Support in der internen Kommunikation und im Employer Branding

Egal ob Sie sich zunächst näher über das Thema gendergerechte Sprache informieren möchten oder bereits konkrete Unterstützung für Ihr Team benötigen - wir sind gerne für Sie da.