Schreiben fürs Web: Darauf solltest du bei Online-Texten achten

Online-Texte zu schreiben gehört in einer Kommunikationsagentur wie Oseon zum Alltag. Aber wie sieht guter Web-Text eigentlich aus? Was musst du beachten, damit dein Text möglichst gut ankommt? Das kommt unter anderen auf den Kanal und die Textsorte an. Blogbeitrag, Newsletter, Social Post, Google Ad – für die verschiedenen Webtextsorten gelten unterschiedliche Anforderungen. Und meist auch unterschiedliche Ziele. All dies beeinflusst zum Beispiel Wording, Tonalität und Länge. 

Lesen am Bildschirm: Die Unterschiede zum Print-Lesen

Einige Regeln und Tipps gelten jedoch für alle Sorten von Online-Text. Denn sie alle haben eines gemeinsam: Webtexte lesen die User:innen am Bildschirm. Lesen am Bildschirm ist selektiver und anstrengender als bei Print-Produkten.

Forschungen, wie die von norwegischen Psychologen aus Stavanger, zeigen, dass wir beim Lesen am Bildschirm mehr „springen“ und weniger erfassen. Am Bildschirm tendieren wir zum Querlesen, das bedeutet, wir überfliegen den Text in einer F- oder Z-Form. Du möchtest, dass dein Online-Text dennoch gern gelesen und verstanden wird? Dann:

Keep it short - 3 Tipps für verständlichere Web-Texte

Wer (mehr oder minder) freiwillig einen wissenschaftlichen Aufsatz oder Roman zur Hand nimmt, wird von langen Sätzen kaum überrascht. Im Internet möchten wir in der Regel nicht stundenlang lesen. Wir wollen schnell erfahren, wonach wir suchen. Und wir wollen es rasch verstehen. Dafür kannst du bei deinen Texten hierauf achten:

  1. Mut zur Lücke und schnell auf den Punkt: Pro Satz ein Gedanke, pro Abschnitt eine Aussage. Lass alles Unwichtige weg. Du bist dir unsicher, ob dein Text dann noch nachvollziehbar ist? Bitte eine andere Person drüberzulesen und das zu checken. Tipp: Weiterführende Links bringen Lesende, die mehr Details wollen, ans Ziel.
  2. Kurze, einfache Sätze: Die Bild schafft in knapp 12 Worten, wofür Spiegel und Süddeutsche etwa 15 brauchen: Laut einer Studie zur Verständlichkeit der Berichterstattung zur Bundestagswahl 2009 nutzt die Bild am wenigsten Worte pro Satz. Und sorgt so für deutlich besseres Verständnis bei den Lesenden.
  3. Verzichte auf Füllwörter und Floskeln: Verzichte auf unnötige Füllwörter und Floskeln. Die Rede ist hier im Prinzip von sogenannten „Füllwörtern und Floskeln“, die du zweifelsohne getrost weglassen kannst, das stellte quasi schon Pulitzer einst fest.

Wenn Du etwas schreibst – schreibe kurz und sie werden es lesen, schreibe einfach und sie werden es verstehen, schreibe bildhaft und sie werden es im Gedächtnis behalten.

Joseph Pulitzer, amerikanischer Journalist und Herausgeber

Kurz gesagt: Halt dich insgesamt so kurz, wie möglich und bring deine Botschaft auf den Punkt. Behalte im Auge, welche Anforderungen der Kanal, auf dem du deinen Text veröffentlichen möchtest, an Textlängen stellt. Ein Blogpost darf natürlich deutlich länger sein als ein LinkedIn-Post. Für ein lustiges Meme auf Social Media genügen in der Regel ein bis zwei ergänzende Sätze, ein informativer Beitrag in den Unternehmensnews benötigt mehr Erklärung.

Leichter verständlich werden deine Online-Texte, wenn du dich an folgende Richtlinien hältst:

  • Beschränke dich bei Online-Texten auf etwa 15 - 20 Wörter pro Satz.
  • Sorge für einen nachvollziehbaren, einfachen Satzbau.
  • Nutze maximal zwei Nebensätze, besser nur einen. (Und lass Klammern weg).
  • Benutze keine Füllwörter und Floskeln.
  • So lang wie nötig, so kurz wie möglich: Verzichte auf alles Unnötige und konzentrier dich auf das Wesentliche deines Textes.

Bild: Pexels

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