Mehr Flausch?! So passt der Office Dog ins Team

Schon lange vor der Pandemie haben wir bei Oseon unsere Büroräume für Hunde geöffnet. Erst brachte eine Mitarbeiterin ihre junge Hündin mit ins Office, später kamen zwei der Partner auf den Hund und brachten ihre Vierbeiner mit ins Büro. Egal ob in Hamburg oder Frankfurt: Bei uns ist es heute selbstverständlich, nach kurzer Rücksprache mit dem Team auch die vierbeinigen Kolleg:innen mit zur Arbeit zu bringen. Selbst Hunde von Kund:innen haben wir zu Meetings schon willkommen geheißen.

Was gerade in jungen Unternehmen inzwischen normal ist, ist nicht in allen deutschen Firmen selbstverständlich. Und ganz ehrlich: Es ist auch nicht so ganz ohne. Zunächst kommt die Option Bürohund ohnehin nur – der Name verrät es – für Büromitarbeitende in Frage. Für viele schließt die Beschaffenheit des Arbeitsplatzes schon aus, sich dem Flauschtrend anzuschließen. Und damit es nach einem Ja zum Hund wirklich teamübergreifend heißt: „Office Dogs welcome!“, sollten einige wichtige Dinge beachtet werden.

Ein Traum in Flausch: Vorteile von Office Dogs

Zahlreiche Studien belegen die Vorteile, die Bürohunde mit sich bringen. Vereinigungen wie der Bundesverband Bürohund setzen sich für noch mehr Miteinander von Mensch und Tier am Arbeitsplatz ein. Vor allem junge Dienstleistungsunternehmen und die Start-up-Szene setzen auf den Office Dog als Benefit. Die Haltung der Deutschen zum Thema Bürohund rangiert zwischen grenzenloser Begeisterung und rigoroser Ablehnung. Hier ein paar Hard Facts, wieso die „Idee Bürohund“ an sich keine schlechte ist:

1. Weniger Stress und bessere Stimmung im Team

Interaktion mit Hunden wie Spielen oder Streicheln beeinflusst unsere Stimmung und Gesundheit, wie eine Schwedische Forscherin nachgewiesen hat. Im Miteinander mit Hunden wird beim Menschen das Hormon Oxytocin freigesetzt, das Stressgefühle reduziert, Ängste mildert, beruhigt und die soziale Kompetenz fördert. Auch andere Studien weisen nach, dass Hunde nicht nur die Teambindung verbessern, sondern auch Interaktion und Zufriedenheit in der Gruppe.

Hunde können im Büro zu einer guten Stimmung beitragen und bieten regelmäßige Lacher. Spiel- und Streicheleinheiten mit den Vierbeinern machen zwischendrin den Kopf frei, können aber in ungünstigen Momenten auch ablenken.

Eine Meinung im Team Oseon

2. Mehr Pausen und Bewegung

Ein Office Dog zwingt zumindest seine Halter:in zu vernünftigen Mittagspausen inklusive Spaziergängen. Wenn der Hund muss, muss er raus. Pausen vom Schreibtisch und mehr Bewegung sind gerade bei vorwiegend sitzender Tätigkeit super wichtig, um fit zu bleiben. Aber auch das Team profitiert von der ein oder anderen willkommenen Ablenkung, wenn die Hundeschnauze ans Bein stupst und Kulleraugen sagen: „Hey, Du! Mikropause!“

3. Bonus fürs Employer Branding

Hundehalter:innen sind dankbar, wenn sie Jobs finden, zu denen sie ihre Vierbeiner mitbringen können. Das gilt besonders für Menschen, die sich während der Pandemie im Home Office einen Hund zugelegt haben und sich nun angesichts teilweiser oder kompletter Rückkehr in den Büroalltag fragen: Wohin mit dem Tier? Bleibt der Hund zu Hause, während Herrchen und Frauchen im Office sind, steigt beim Menschen der Stresslevel im Laufe des Tages sogar nachweislich an. Unternehmen, die hier großzügige Lösungen anbieten, mit denen sich Tierliebe und Job unter einen Hut bringen lassen, profitieren im Recruiting.

Es erleichtert generell die Planung im Alltag, wenn die Arbeitgeberin es erlaubt, einen Hund mit ins Büro zu bringen. Ich bin der größte Hundefan, möchte aber auch niemandem mit meinem Tier zur Last fallen.

Eine Meinung im Team Oseon

Wolle mer se reilasse? Wer entscheidet, ob der Hund mit darf?

Bei all den guten Gründen für Bürohunde gibt es keinen Rechtsanspruch, sein Tier mit an den Arbeitsplatz zu bringen. §106 der Gewerbeordnung überlässt es der Geschäftsführung, ob Hunde mit ins Büro dürfen oder nicht. Angestellte sollten ihre Vierbeiner also auf keinen Fall ohne Rücksprache mitbringen, sonst droht im schlimmsten Fall die Abmahnung oder Kündigung. Bei Blinden- oder Therapiehunde gelten gewisse Ausnahmeregelungen, weil Mitarbeitende sie zur Bewältigung des Arbeitsalltags brauchen. Für Otto Normal-Familienhunde heißt es allerdings: Erst bei Cheffes anklopfen, dann mitbringen.

Ready for Rudel? Ein Bürohund kommt womöglich nicht allein!

Die Entscheidung, Hunde im Büro willkommen zu heißen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden, denn sie hat rechtliche Konsequenzen. Erhält ein Teammitglied die Erlaubnis, einen Hund mitzubringen, können sich andere Mitarbeitende später auf das Gleichstellungsgesetz berufen und das gleiche Recht für sich beanspruchen.

Die Erlaubnis ist jedoch nicht unwiderruflich: Wenn es nicht klappt und ein Hund sich nicht reibungsfrei ins Team und den Arbeitsalltag integriert, kann die Geschäftsführung die Erlaubnis, das Tier mitzubringen, auch wieder entziehen. Hundehalter:innen oder die, die es werden wollen, sollten kritisch überdenken, ob Größe, Rasse und Gemüt des Tieres sich für ein Leben als Bürohund eignen – und sicherstellen, dass die Erziehung soweit gediehen ist, dass der Hund hört.

Nicht jedes Menschen bester Freund: Rücksicht im Team ist das A und Wau

Und dann alles schön? Nicht unbedingt. Arbeitgebende tragen Fürsorgepflichten gegenüber allen Mitarbeitenden, also selbstverständlich auch denen gegenüber, die Hunde nicht so klasse finden. Hundehalter:innen und Geschäftsführung sollten deshalb rücksichtsvoll auch die Interessen von Allergiker:innen und Menschen mit Hundephobie im Blick haben.

Für mich gehören Hunde grundsätzlich nicht ins Büro. Klar können kurze Streicheleinheiten mit Vierbeinern im Arbeitsalltag für Aufheiterung und Entspannung sorgen und es kommt auch auf die Situation, die Räumlichkeiten, den jeweiligen Hund und Mensch an. Aber wie in jeder anderen sozialen Situation müssen Hundehalter:innen einkalkulieren, dass nicht alle im Team sich wohl damit fühlen.

Eine andere Meinung im Team Oseon

Allergien, Phobien oder einfach keine große Liebe? Bedenken ernst nehmen und Rückzugsräume schaffen

Hundefreie Bereiche im Büro tragen denen Rechnung, die die Gesellschaft der Vierbeiner nicht schätzen. Ebenso ein fester Platz, an dem sich das Tier aufhalten und den man meiden kann. Denn selbst wenn weder wirkliche Angst noch Schniefnase das Problem sind: Nicht jede:r fährt auf Hunde ab. Punkt. Nicht allen sind sie sympathisch. Es ist deshalb wichtig, dass die Teamkultur es allen Mitarbeitenden erlaubt, ohne Gruppenzwang Bedenken zu äußern und Rücksicht auf eigene Bedürfnisse zu fordern. Herrchen und Frauchen sollten dann besonders darauf achten, dass ihr Vierbeiner einen Bogen um die Kolleg:innen macht, die lieber auf Abstand gehen.

Vergleichbares gilt im Übrigen auch in Sachen Rücksicht selbst auf den größten Hundefan im Team: Im Meeting, während der Stillarbeit oder während eines Telefonats sind Ablenkungen eher nervig. Damit der Bürosegen nicht in Schieflage gerät, ist ein rücksichtsvolles Verhalten und bei Bedarf schnelles Eingreifen der Halter:innen ebenso wichtig wie eine gute Erziehung und Folgsamkeit des Hundes.

Fun Fact am Rande für Statistikliebhaber: Eine Studie des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass allergische Reaktionen auf Hundehaare im Büro extrem selten sind und nur bei 3% der Mitarbeitenden auftreten. Da sind Hausstaubmilben im Büro wesentlich gefährlicher: Das Risiko, dass Teammitglieder ihretwegen losniesen, ist 400% höher. In den meisten Fällen ist es also eher die Abneigung Einzelner gegen die Vierbeiner, auf die Rücksicht genommen werden muss.

Ich mag Hunde, aber inzwischen muss ich mich gedanklich schon auf den Extratrubel einstellen, der zwangsläufig entsteht. Ein Bürohund ist für mich eher eine Ablenkungsquelle als Quell der Entspannung – aber das kann ja mitunter auch sehr willkommen sein ;)

Eine andere Meinung im Team Oseon

Transparenz für Bewerber:innen und Optionen für Hundescheue

Bereits im Recruitment sollten Unternehmen transparent machen wie ihre Office Dog-Policy aussieht, damit Bewerber:innen rechtzeitig wissen, dass Hunde im Büro verkehren. Bei Oseon erwähnen wir unsere Hundeliebe schon in den Stellenausschreibungen.

Ein hybrides Arbeitsmodell macht’s aber möglich, dass Hundefreund:innen, Hundeallergiker:innen und Hundescheue miteinander klarkommen, z.B. durch Kalenderabsprachen, wann wer im Büro ist und wann wer von zu Hause arbeitet. Besuchstermine für die Vierbeiner sollten schon alleine deswegen abgestimmt werden, damit nicht zu viele Hunde auf einmal da sind und auch bei Kundenterminen im Büro keine unangenehmen Situationen entstehen.

Shit happens: Hygiene im Büro

Für ein zufriedenes Team und gutes Arbeitsklima mit Hund gibt es schließlich noch einen letzten Punkt, den Office Dog Offices und Hundehalter:innen beachten sollten: Die liebe Hygiene.

Damit’s niemandem stinkt, dass Fufu am Start ist, sollten Herrchen und Frauchen auf ein gepflegtes Erscheinungsbild achten – des Hundes an dieser Stelle. Matschpfoten nach dem Gassigang, dreckiger Popo, klatschnasses Fell kommen vor, machen sich aber weder auf Teppichböden noch an Hosenbeinen gut. Eine kurze „Katzenwäsche“ mit einem eigens mitgebrachten Handtuch schafft Abhilfe.

Auch in der Küche ist eine saubere Trennung von Hundefutter und Futterbehältern von Nahrung und Geschirr für Zweibeiner wichtig. Auch muffelnde Näpfe oder versprengte Nassfutterreste haben in Büroküchen keinen Platz. And when shit happens? Aufwischen. Asap. Mit geeigneten Reiningungsmitteln.

And when big shit happens? Dann sollten Hundehalter:innen eine ausreichende Hundenhaftplichtversicherung haben. Die greift dann hoffentlich auch bei zerlegter Serververkabelung ;)

Gestatten: Oseons amtierende Feel Good Manager

Der Kuschelflokati aus dem Hause Moore reist hin und wieder als Gelegenheitspendler aus dem Wiesbadener Home Office nach Frankfurt:

Duke

Trottet in Frankfurt treu Laura hinterher, egal ob Richtung Reitstall oder Office, Hauptsache dabei:

Lio

Gerrits Hündin bereichert seit Jahren, bestens erzogen, das Hamburger Team und reist auch zu Frankfurt-Besuchen mit durch die Republik:

Magda

Die Teilzeit-Bürohündin begleitet Yannik ins Frankfurter Office, wann immer seine Hundesitter-Kompetenzen gefragt sind: 

Lotti

POST TEILEN