Good Work statt Buzzwords: So geht moderne Arbeit

Moderne Arbeitskultur braucht heute mehr als nur Kickertisch, Schokoriegel und Obstkörbe.

New Work ist erwachsen geworden – der Begriff selbst wird bald 50 Jahre alt. Das Konzept hat die Art, wie Arbeit verstanden wird, grundlegend verändert: Arbeit so zu gestalten und zu organisieren, dass man Menschen und ihre Stärken fördern kann und sie als Mensch betrachtet – und nicht als „Ressource“. Zahlreiche Beiträge, Studien und Fachliteratur existieren und beschreiben einen Paradigmenwechsel, bei dem es um die Transformation der Arbeitswelt hin zu mehr Freiheit, Sinnhaftigkeit und Menschlichkeit geht. Einige Arbeitgebende machen das schon sehr gut. Spoiler: Kickertisch, Schokoriegel und Obstkörbe sind dabei allerdings wenig aussagekräftig.

Fakt ist: Sowohl junge als auch erfahrene Talente fordern moderne Tools von ihren Arbeitgebenden – doch mehr noch eine echte Haltung. Sie wollen gestalten, statt verwaltet zu werden und den Sinn in ihrer Arbeit verstehen. Sprechen wir noch von New Work? Ja! New Work gibt immer noch eine Antwort auf die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Globalisierung, Digitalisierung und den Wunsch nach Selbstverwirklichung.

Es lohnt sich, hier einen eng verwandten zweiten Begriff näher zu beleuchten. „Modern Work“ konzentriert sich vornehmlich auf technologische Lösungen und die Digitalisierung sowie die Organisation des Arbeitsplatzes. Es geht darum, wie man Arbeit durch Tools effizienter gestalten und ein Unternehmen produktiver und wettbewerbsfähiger machen kann. Es geht um die technologische, organisatorische und kulturelle Modernisierung von Arbeit, etwa durch Tools wie KI- und Cloud-Lösungen, mobiles Arbeiten, hybride Arbeitsmodelle, agile Methoden und neue Führungsstile. Modern Work ist also pragmatischer als New Work: Es zielt auf Effizienz, Produktivität und Flexibilität in Unternehmen ab.

Wer als Unternehmen in den nächsten drei Jahren nicht nur attraktiv, sondern auch relevant bleiben will, muss beides strategisch denken – die Zeit der Buzzwords ist vorbei. New Work und Modern Work beschreiben konkrete Veränderungen, die die Zukunftsfähigkeit von Organisationen sichern.

Modern Work ist mehr als Remote Work – es ist Haltung

Modern Work verbindet Haltung mit Technologie, Leadership und strategischer Organisationsentwicklung. Weg von den falschen Vorurteilen gegenüber Homeoffice, hin zu hybrider Kultur mit Zugehörigkeit. Hier stellt sich weniger die Frage nach dem Arbeitsort, sondern vielmehr welche Aufgaben zu erledigen sind, wie die Teams zusammengestellt sind und welcher Antrieb hinter all dem steckt. Gerade junge Talente suchen Sinn in ihrer Arbeit, echte Mitbestimmung und eine Kultur, die auf Vertrauen und Verantwortung basiert. Wer heute Führungskraft ist, braucht mehr als Zahlenverständnis – Empathie, Offenheit und Kommunikationsstärke sind die neuen Hard Skills. Schreibt sich ein Unternehmen Modern Work auf die Fahne muss es diese Werte auch leben. Schöne Worte auf der Webseite oder in den Stellenausschreibungen sind zu wenig.

Flexibilität wird Standard – Haltung das Unterscheidungsmerkmal

Die kommenden zwei bis drei Jahre werden zeigen, welche Unternehmen Modern Work wirklich verstanden haben. Weg von reinen Flexibilitätsversprechen, hin zu echter Arbeitsqualität: Hybride Modelle, asynchrone Zusammenarbeit und eine radikal transparente Kommunikation werden zum neuen Standard. Doch der wahre Unterschied liegt in der Kultur. Unternehmen, die konsequent auf Partizipation, Feedbackkultur und selbstorganisierte Teams setzen, werden nicht nur Talente anziehen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Es geht um Vertrauen statt Kontrolle, Wirkung statt Anwesenheit und Entwicklung statt Bewertung.

Junge Talente halten - Kultur schlägt Gehalt

Natürlich ist ein faires Gehalt wichtig – aber zu einem überzeugenden Angebot für Arbeitnehmende gehört längst mehr: Purpose, Respekt gegenüber mentaler Gesundheit, Diversität, echte Aufstiegschancen und ein wertschätzender Umgang. Weg von Employer Branding Floskeln, hin zu echter Wertschätzung und Entwicklung: Sieht das Unternehmen mich als Mensch oder verwaltet es mich als Ressource? Ist Diversität hier Realität oder ein leeres Versprechen? Unternehmen, die darauf echte Antworten geben, werden die Talente auch halten. Für Gen Z und junge Millennials haben Unternehmen, die aktiv zuhören, Räume für Entwicklung und Upskilling schaffen und eine klare Haltung zu gesellschaftlichen Themen zeigen, die Nase vorn. Es braucht Employer Branding mit Substanz, kein glattpoliertes Karriereseiten-Blabla. Wer junge Talente binden will, muss ihnen Vertrauen schenken, statt sie zu verwalten.

Hier sind konkrete Beispiele dafür, wie Unternehmen in den nächsten Jahren eine moderne Arbeitskultur entwickeln können:

  1. Hybride Modelle etablieren, nicht nur dulden
    Flexibles Arbeiten bedeutet mehr als die Wahl zwischen Arbeitsort und Homeoffice. Es braucht neue Strukturen, digitale Führungskompetenzen und klare Regeln, die auf Vertrauen statt auf Kontrolle basieren.
  2. Führung neu denken
    Führungskräfte sind keine Aufpasser mehr. Sie werden zu Coaches, die durch Empathie, Kommunikationsstärke und echtes Interesse am Menschen führen.
  3. Sinn und Werte ernst nehmen
    Steht „Purpose“ im Employer Branding, dann muss die Realität das auch reflektieren. Glaubwürdigkeit entsteht nur, wenn Werte auch in Entscheidungen, Strukturen und Führung erlebbar sind.
  4. Partizipation ermöglichen
    Mitarbeitende wollen gehört werden. Agile Methoden, Innovationsformate oder regelmäßige Feedbackschleifen schaffen Räume für Mitgestaltung – und erhöhen die Identifikation mit dem Unternehmen.
  5. Lebensqualität fördern
    Flexitime, Chill-Tage, Modelle wie die 4-Tage-Woche, Vertrauensarbeitszeit oder asynchrone Arbeitsweisen sind mehr als Benefits. Sie sind Instrumente, um individuelle Lebensentwürfe mit beruflichem Erfolg zu vereinen.

Die Zukunft: Von New Work zu Good Work

Unternehmen, die Modern und New Work leben, bieten mehr als nur flexible Arbeitszeiten. Sie gestalten Arbeitsumgebungen, geben Mitarbeitenden die Freiheit und schaffen es, Verantwortung und Sinnhaftigkeit zu vereinen. Zur Zukunft der Arbeit gehören „New Work“ und „Modern Work“ als wichtige Grundlagen. Die konsequente Weiterentwicklung davon allerdings heißt „Good Work“. Eine Arbeitswelt, die nicht nur effizient, sondern auch gerecht, gesund und sinnerfüllt ist. Hinzu kommt: Viele Menschen haben heute Angst, dass KI sie ersetzen könnte. Ein Unternehmen, das Verantwortungsbewusstsein demonstriert, kann dieser Sorge jedoch mit gezieltem Upskilling entgegenwirken. So bietet es seinen Mitarbeitenden neue Chancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten innerhalb einer Organisation.

Die nächsten Jahre werden also zeigen, welche Unternehmen sich verändern, weil sie müssen – und welche, weil sie es verstanden haben.

Wenn sich Ihr Unternehmen gerade mit New Work und Modern Work beschäftigt, ist das Thema Kommunikation nicht wegzudenken. Unsere Expert:innen in Sachen Employer Branding freuen sich auf einen Austausch und unterstützen Sie bei der Entwicklung Ihrer Arbeitgebermarke.

Bildquelle: Antonio Janeski auf Unsplash

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