KI-Washing: Warum sich ehrliche Kommunikation immer auszahlt
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… der KI-Hype erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt und immer mehr Unternehmen schmücken sich mit Bezeichnungen wie "KI-gestützt" oder "AI-powered". Seit ChatGPT die öffentliche Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz verändert hat, scheint kein Produkt mehr ohne entsprechendes Label auszukommen. Doch nicht überall, wo Künstliche Intelligenz draufsteht, steckt auch wirklich Künstliche Intelligenz drin: Als Kommunikationsberater:innen beobachten wir zunehmend Fälle von "KI-Washing" - einer irreführenden Marketingpraxis, die Unternehmen mehr schadet als nutzt. Dieser Blogpost erklärt, warum Unternehmen lieber auf authentische KI-Kommunikation setzen sollten und worauf sie dabei achten müssen.
Was ist KI-Washing und warum gefährdet es Vertrauen?
KI-Washing beschreibt die Praxis, Produkte oder Dienstleistungen fälschlicherweise als KI-gestützt zu bewerben, obwohl sie keine oder nur sehr rudimentäre KI-Funktionen enthalten. Ähnlich wie beim Greenwashing nutzen Unternehmen den aktuellen Trend rund um Künstliche Intelligenz, um ihre Angebote attraktiver erscheinen zu lassen.
Die Folgen wiegen schwer: KI-Washing untergräbt nicht nur das Vertrauen der Verbraucher:innen, sondern zieht auch rechtliche Konsequenzen nach sich. In den USA ermittelt bereits die Federal Trade Commission gegen irreführende KI-Werbung. Auch in Europa könnte KI-Washing künftig stärker reguliert werden - sowohl durch bestehende Verbraucherschutzgesetze als auch im Rahmen der neuen EU-KI-Verordnung.
Warum der KI-Hype zur Versuchung wird
Als Kommunikationsberater:innen für Technologieunternehmen erleben wir hautnah einen besorgniserregenden Trend: Immer mehr Unternehmen erliegen der Versuchung, ihre Produkte und Services vorschnell mit dem Label "KI" zu versehen. Die Motivation erscheint nachvollziehbar - Künstliche Intelligenz gilt als Innovationstreiber und Technologie der Zukunft. Wer hier nicht mitmischt, so die verbreitete Befürchtung, verliert den Anschluss.
"Da steckt bei uns jetzt auch eine KI dahinter." - diesen Satz hören wir in unserem Berufsalltag und in Beratungsgesprächen erschreckend häufig. Dabei steht weniger echte KI-Innovation im Fokus als die Sorge, ohne entsprechende Lösungen nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein. Die Konsequenz: Marketing-Teams erhalten Anweisungen, bestehende Produkte irgendwie als "KI-gestützt" oder "AI-powered" zu positionieren - auch ohne nennenswerte Komponenten.
Besonders kritisch wird es, wenn Unternehmen beginnen, regelbasierte Automatisierung oder simple Wenn-Dann-Logiken als "Künstliche Intelligenz" zu verkaufen. Oder wenn sie mit KI-Funktionen werben, die sich noch in der Konzeptphase befinden und deren Umsetzung in den Sternen steht. Als Berater:innen mahnen wir hier zur Ehrlichkeit - denn aufgedecktes KI-Washing schadet der Reputation nachhaltig und stößt auch bei den Redakteur:innen unserer Zielmedien nur noch auf taube Ohren.
Die häufigsten Formen von KI-Washing
- einfache regelbasierte Algorithmen als "KI" verkaufen
- mit KI-Funktionen werben, die erst in Zukunft geplant sind
- den tatsächlichen KI-Anteil eines Produkts übertreiben
- falsche Versprechungen über KI-gestützte Compliance oder Sicherheit machen
- irreführende Aussagen über KI-basierte Entscheidungsprozesse treffen
So gelingt authentische KI-Kommunikation
Damit sie nicht blind in die KI-Washing-Falle laufen, empfehlen wir Unternehmen diese fünf Prinzipien für eine transparente und ehrliche Kommunikation ihrer KI-Aktivitäten:
- Konkret werden: Statt pauschaler KI-Claims die tatsächlichen Funktionen und den Mehrwert erklären
- Grenzen aufzeigen: Auch über Einschränkungen und Risiken offen kommunizieren
- Entwicklung dokumentieren: Den KI-Einsatz nachvollziehbar machen und Fortschritte transparent darstellen
- Compliance sicherstellen: Rechtliche Anforderungen der EU-KI-Verordnung von Anfang an berücksichtigen
- Dialog suchen: Mit Stakeholdern im Austausch bleiben und Feedback ernst nehmen
Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg
Die ehrliche Kommunikation über KI-Entwicklungen und -Anwendungen schafft Vertrauen bei allen Stakeholdern. Unternehmen, die transparent über ihre KI-Fortschritte, aber auch über Herausforderungen berichten, gewinnen langfristig mehr Glaubwürdigkeit als jene, die auf kurzfristige Marketing-Erfolge durch KI-Washing setzen.
Unsere Erfahrung zeigt: Kund:innen und Partner:innen honorieren authentische Kommunikation. Sie verstehen, dass KI-Entwicklung ein Prozess ist und nicht über Nacht geschieht. Ein ehrlicher Dialog über den aktuellen Entwicklungsstand und die nächsten Schritte schafft Verständnis und bindet Stakeholder als aktive Begleiter der digitalen Transformation ein.
KI-Washing mag kurzfristig Marketing-Erfolge versprechen. Langfristig führt aber nur ehrliche und transparente Kommunikation zum Ziel. Unternehmen sollten den Hype rund um Künstliche Intelligenz nutzen, um echte Innovationen voranzutreiben und diese authentisch zu kommunizieren. Der Aufbau von Vertrauen durch glaubwürdige KI-Kommunikation zahlt sich dabei auf jeden Fall aus.
Nutzen Sie die Chancen von KI - aber tun Sie es ehrlich und transparent! Sprechen Sie uns an - wir schauen hinter die Marketing-Kulissen und unterstützen Sie bei der Entwicklung einer nachhaltigen Kommunikationsstrategie.
Bildquelle: Dall-E (Prompt: Yannik Bartling)