Nachwuchsförderung in der PR: Win-win für Recruiting & Berufseinstieg

Wir haben bei Oseon bereits vor einigen Jahren angefangen, uns im Rahmen von Hochschulkooperationen und Initiativen für den Austausch mit dem PR-Nachwuchs einzusetzen. Studierende sollten möglichst früh Einblicke erhalten, was sie im späteren Berufsleben erwartet, wie Agenturen ticken, an Praxisbeispielen lernen und erste, wichtige Kontakte in die Berufswelt knüpfen. 

Im Gegenzug profitieren wir als PR-Agentur davon, uns einen Pool an Talenten aufzubauen und bei Nachwuchskräften als Arbeitgeberin auf dem Schirm zu sein. Stichwort Fachkräftemangel. Gute Leute finden ist gerade ziemlich tough. 

Talente von morgen zu fordern und zu fördern ist ein maßgeblicher Garant für uns als Agentur und langfristig auch für unsere permanente Erfolgsgeschichte. Menschen, die sich entwickeln können, sind motivierte Menschen. Das ist die Grundlage für unser Miteinander. 

Jessica Thoms-Adam, Head of People & Client Services

Es gibt zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten für PR-Agenturen

Es gibt verschiedenste Formate und Kooperationsmöglichkeiten, in denen sich PR-Agenturen einbringen können. Welcher Rahmen der richtige ist, hängt auch davon ab, wie viel Zeit und Geld man investieren möchte und kann:

Eine nachhaltige Investition in Studierende und den Branchennachwuchs zahlt sich für Arbeitgeber:innen nicht sofort aus. Aber schneller als viele denken.

Nico Kunkel, Journalist und PR-Netzwerker

1. Gastvorträge an Hochschulen

Gastvorträge sind eine wunderbare Gelegenheit, Studierenden Einblicke in die PR-Praxis zu geben. Mit welchen strategischen und taktischen Aufgaben beschäftigen wir uns im Alltag? Gibt es spannende Cases, die sich zu beleuchten lohnen? Welche Learnings aus der Kundenarbeit können wir teilen? 

Bereits vor Corona haben wir uns mit einer Reihe von Vorträgen und Workshops an der Universität Mainz und an der Hochschule der Medien in Stuttgart eingebracht. In der Regel waren das One-offs, deren Zeitinvest überschaubar waren. Aktuell nimmt Kollegin Anita Haak einen Lehrauftrag an der h_da im Fach Projektmanagement & Strategie wahr und teilt ihr Wissen dort mit den Studierenden. Die Zeit für die Vorbereitung ist ihr persönliches Engagement mit viel Liebe und Herzblut für unseren Beruf; die Zeit für das Halten der Vorträge stellt Oseon als Arbeitszeit bereit. 

Absolventinnen können an den Hochschulen durch Praxisseminare und Praktika in Unternehmen und Agenturen viel Erfahrung für sich mitnehmen, die auch wichtig ist, um sich bewusst für einen sehr spannenden und zugleich fordernden Beruf zu entscheiden. Wir fördern diese Neugierde vom ersten Tag an.

Jessica-Thoms Adam

2. Unterstützung von Studierendenvereinigungen 

Auch Studierendenvereinigungen freuen sich über vielseitige Unterstützung von Agenturen, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Räumen für Meetups, Workshop-Angebote oder rein finanzielle Unterstützung durch Fördermitgliedschaften. Auch für uns eine gute Option: So waren schon das Young Professionals Meetup der DPRG, kommoguntia und kommon zu Gast in unseren Räumen und wir veranstalteten Workshops wie etwa mit kommunikos am Campus Lingen. 

Ganz frisch freuen wir uns darüber, nun auch offizielles Fördermitglied der kommoguntia zu sein, und planen für das Wintersemester die erste gemeinsame Veranstaltung bei uns in Frankfurt. 

Initiative aus dem Team heraus

Angestoßen hat unsere Mitgliedschaft bei kommoguntia Kollegin Laura Müller: "Als ich vor knapp zweieinhalb Jahren selbst noch Studentin war, war ich Mitglied der studentischen PR-Initiative kommoguntia an der Universität Mainz. Ich sah darin eine tolle Möglichkeit, meine Praxiserfahrungen und PR-Knowhow neben dem Studium zu vertiefen. Außerdem knüpft man dadurch viele Kontakte - nicht nur unter den Studierenden, sondern auch zur PR-Welt. Ich erinnere mich an spannende Workshops mit erfahrenen Fördermitgliedern aus bekannten Agenturen und Großunternehmen. Ich merke noch heute, dass die dort behandelten Themen für meinen Beruf relevant sind."

Und auch Frederick Dustmann und Pia Richter von kommoguntia e.V. freuen sich über unsere Koop und unterstreichen den Mehrwert: "Für unsere Mitglieder sind die Events von kommoguntia die erste Möglichkeit, Einblicke in verschiedenste Bereiche Public Relations und Unternehmenskommunikation zu bekommen. Durch die Zusammenarbeit mit unseren Förderern kommen diese Inhalte auch direkt aus erster Hand. Damit verbinden wir die theoretischen Inhalte eines Kommunikationsstudiums mit Einblicken in die praktische PR-Welt."

3. Branchen-Initiativen

Das PR Report Camp oder das studentische YoungPRPros-Netzwerk sind zwei Beispiele für Branchen-Initiativen, in denen sich Agenturen einbringen können. Auf Events wie dem PR Report Camp können sich Studierende und Young Professionals ein Bild machen, welche Arten von Arbeitgebern da draußen auf sie warten: Agenturen und Unternehmen präsentieren sich mit Infoständen und in Vorträgen, erzählen aus ihrem Alltag, beantworten Fragen und liefern wichtige Impulse für die Karriereplanung. Oseon war im vergangenen Herbst in Berlin zum ersten Mal dabei und hat spannende Eindrücke gewonnen

Auch über das YoungPRPros-Netzwerk fördern wir seit Kurzem unseren Beziehungsaufbau zur Hochschulszene und zu Berufseinsteiger:innen und werden uns dort künftige mit redaktionellen Beiträgen und über Eventformate einbringen. Nico Kunkel, Initiator der YoungPRPros, zu den Chancen, die das Netzwerks bietet: "YoungPRPros ist vor allem eine Plattform für Studierende untereinander, aber auch für den Austausch zwischen Nachwuchs und Branche. Agenturen müssen sich besser erklären, meine ich. Als PR-Branche stehen Agenturen nicht nur im Wettbewerb untereinander, sondern auch zu Arbeitgeber:innen aus verwandten Kommunikationsdisziplinen und ganz neuen Branchen und Berufsbildern, die auf dasselbe Skillset setzen. Studentische Initiativen sind praktische Teststrecken für den Branchennachwuchs, die unsere Unterstützung verdienen, auch weil sie Arbeitgeber:innen Raum geben, den Kontakt zu Einsteiger:innen aufzubauen. Ich finde es bemerkenswert, wie häufig junge Leute anschließend bei Arbeitgebern andocken, zu denen sie bereits während des Studiums Berührungspunkte hatten." 

4. Alumni-Netzwerke und Job-Messen

Ein anderer Weg mit Studierenden und Young Professionals in Kontakt zu kommen, ist über Alumnivereine oder über die erfolgreiche PR Nachwuchsinitiative 30u30. Beide Stellen ein Bindeglied zwischen Young PR Professionals und Agenturen sowie Inhouse-Kommunikationsabteilungen dar.

Wer erst einmal auf ganz neutralem Boden in eine Kontaktaufnahme starten möchte, kann auf Job- und Hochschulmessen auftreten und Kontakte zu Studierenden knüpfen.

Durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule im Rahmen eines Lehrauftrags gelangt nicht nur Praxisnähe in die Hochschule, sondern auch umgekehrt. Ein Ohr am Puls der Lehre gibt mir und meiner Arbeitgeberin wertvollen Einblick in den aktuellen Stand der Wissenschaft rund um Kommunikation.

Anita Haak

Lehraufträge an Hochschulen sind nicht  zu unterschätzen 

Anitas Engagement an der h_da ist mit Sicherheit die aufwendigste aller Kooperationsmöglichkeiten. Sie weiß, worauf es dabei ankommt: "Beim klassischen Lehrauftrag übernehmen Expert:innen aus dem Berufsleben ein bestimmtes Modul und unterrichten dies mindestens ein Semester lang. Dabei ist es nicht mit der reinen Vorlesungszeit getan. Es fallen Sprechstunden an, Korrekturen, Präsentationen, Vorbereitungszeit. Gerade für kleinere Agenturen ist es kaum leistbar, Mitarbeitende für solche Zeiträume von der Kundenarbeit freizustellen. 

Auch die Hochschule trägt ein gewisses Risiko: Ist die Dimension des Lehrauftrags inhaltlich wirklich abgedeckt? Kann der Lernstoff vermittelt werden? Lernen die Studierenden das, was sie sollen? Immerhin will das Modul abgeschlossen, die Credit Points wollen erreicht sein.

Ein Alternative zu Vorlesungen sind Hochschulkooperationen, bei denen Studierende direkt an Projekten einer Agentur mitarbeiten können. Das fühlt sich schon fast wie der Ernstfall an – jedoch mit der Freiheit, sich im Rahmen der Ausbildung auszutoben und auszuprobieren. Studierende zeigen Lehrperson, Agentur und Kunden, was sie draufhaben. Sollte das Kooperations-Projekt allerdings so gar nicht zur Zufriedenheit des Kunden führen, vergällt das garantiert die weitere Zusammenarbeit auch ohne Uni-Projekt.

Für Studierende sind Lehrbeauftragte, die mit einem Bein in der Wirtschaft und mit dem anderen Bein in der Uni stehen, sehr willkommen, weil sie Praxis in die graue Theorie bringen. Zudem repräsentiert die Lehrperson ja auch das eigene Unternehmen – und damit eine konkrete mögliche Arbeitgeberin. Studierenden gibt das eine gute Vorahnung davon, ob sie sich eine Zukunft in diesem Unternehmen vorstellen können."

Man kann sich auf keinen Job hundertprozentig vorbereiten, aber die Schere zwischen theoretischem Wissen als Absolvent:in und der Praxis im Alltag einer Kommunikationsagentur ist doch meist noch sehr weit. Ich erachte es als sehr wichtig, allen ambitionierten Nachwuchstalenten den Alltag in einer Agentur von Anfang so transparent wie möglich zu skizzieren und sie auf die spannenden Themen und Projekte vorzubereiten.

Jessica Thoms-Adam
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