Flatten the Curve: Weshalb unsere Agentur wegen des Coronavirus auf Home Office umstellt

Es ist ein (noch) weit verbreiteter Irrtum, dass die Coronavirus-Pandemie die Gesunden und Jungen unter uns nicht betrifft. Deshalb tun sich viele Arbeitgeber:innen schwer, eine Grundsatzentscheidung zu treffen und für die Bereiche, in denen es möglich ist, Home Office anzuordnen. Wir bei Oseon haben das heute getan. Ab morgen arbeiten wir alle von zu Hause, der Agenturbetrieb geht weiter, unsere Kunden werden den Unterschied höchstens am veränderten Hintergrund bei Videokonferenzen merken.

Jede:r von uns kann etwas gegen die Covid-19-Epidemie tun

Wir haben das so entschieden, weil wir eben durchaus betroffen sind, obwohl wir zwischen 25 und 46 Jahren alt sind und niemand von uns zu einer Risikogruppe gehört. Denn unser persönliches Umfeld gehört dazu, allein schon unsere Eltern und Großeltern, die wir besuchen und die für einige von uns auch gelegentlich die Kinderbetreuung übernehmen.

Wenn jeder Oseon-Mitarbeiter – mal ganz tief gestapelt – nur 5 regelmäßige enge private Kontakte hat und jeder von diesen Kontakten weitere 5 Personen regelmäßig sieht, sind wir allein für unser 14-köpfiges Team bei 14x5x5=350 Kontakten zweiten Grades, auf deren Gesundheit wir direkt oder mittelbar Einfluss haben. Die wahre Zahl ist natürlich viel höher und die unbekannten Kontakte noch viel zahlreicher.

Denn unsere Agentur hat Büros in Frankfurt und Hamburg, das Team kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, trifft unterwegs auf Hunderte andere Menschen. Das Risiko, dass darunter Menschen Träger des SARS-CoV-2 sind, steigt wegen der exponenziellen Entwicklung der Epidemie jeden Tag.

Was jede:r gegen Covid-19 tun kann

Die Wissenschaftler vom Robert-Koch-Institut, von der Charité Berlin und anderen Einrichtungen empfehlen folgende Maßnahmen:

  1. Sorgfältig und regelmäßig Hände waschen
  2. Niesen und Husten in ein Papiertaschentuch (entsorgen!) oder in die Armbeuge
  3. Abstand halten zu anderen Menschen
  4. Große Menschenansammlungen und Veranstaltungen meiden
  5. Bei Krankheitssymptomen – auch denen einer harmlosen Erkältung! – zu Hause bleiben

Mit einer flachen Kurve glimpflich durch die Coronakrise

Ziel der Maßnahmen: Die Kurve abflachen. Flatten the Curve. Mit der Kurve ist der Verlauf der Epidemie in der Bevölkerung gemeint, die lieber länger dauern, dafür aber mit möglichst wenig Neuinfektionen pro Tag ablaufen soll. Der Grund: Ein plötzlicher, exponenzieller Anstieg der Erkranktenzahlen würde binnen Kurzem das Gesundheitssystem überlasten. Die Berichte aus Norditalien, wo das gerade passiert, sind erschütternd. Das können wir nicht wollen.

Deshalb tun wir als kleine Agentur das, was wir können, um Infektionsrisiken zu minimieren. Wir gehen ins Home Office und sagen Geschäftsreisen vorläufig ab und kümmern uns privat um jene Menschen, die besonders geschützt werden müssen: unsere Eltern und Großeltern.

Wissensarbeit braucht keinen Schreibtisch

Machen wir uns nichts vor: Wir stehen in Deutschland noch am Anfang der Coronavirus-Epidemie. Aber wir können jetzt handeln und helfen, dass sie glimpflich abläuft. Der Aufwand für uns Wissensarbeiter in Agenturen, die wir ohnehin mit Laptop, Smartphone und Cloud-Tools wie Office 365, Teams, Slack, Google Suite und Zoom arbeiten, ist vernachlässigbar. Und vielleicht werden die nächsten Wochen ja auch ein Lackmustest für noch flexibleres Arbeiten an selbstgewählten Orten. Und das wäre doch nicht der schlechteste Nebeneffekt, oder?

In diesem Sinne: Haltet die Kurve flach, und euch samt eurer Mitmenschen gesund!

Und noch ein Tipp: Wenn ihr eine ruhige, verständliche Stimme der Vernunft und Wissenschaft zur weiteren Entwicklung sucht, empfehlen wir den täglichen Coronavirus-Podcast von NDR Info mit dem Virologen Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité.

Bild: CDC auf Unsplash 

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