Bürohund: Nervensäge vs. Seelenstreichler

Als ich meine Chefs ins Boot holen wollte, mir einen Hund zuzulegen, nahm ich mein Handy mit ins Gespräch und präsentierte ihnen ein Video. Fünf süße Welpen – wer kann da schon widerstehen? Zeit für einen Bürohund bei Oseon! Fünf Jahre ist das nun her. Mein damaliger Welpe ist heute eine Cocker-Dame, die jeden Morgen die Kollegen im Büro anbellt, sobald sie zur Tür reinkommen. Wer sie nicht kennt, ist meist verwirrt, denn sie wirkt angriffslustig, wedelt aber wie blöd mit dem Schwanz. Und für die Cocker-Fans: Nein, sie ist nicht kupiert, man sieht es also, wenn sie wedelt.

Cocker-Dame Paula – Oseons Bürohund der ersten Stunden / Bild: Oseon

Das Team und der Hund

Wir haben seither einen Charakter mehr im Team: Paula. Auch wenn man einem Hund am Arbeitsplatz per se nicht wirklich viel Bedeutung zumisst, so hat auch sie eine (starke) eigene Persönlichkeit; sie hat auch schlechte Tage und kommt mit dem ein oder anderen besser oder schlechter zurecht. In einem Großraumbüro ist das nicht zu übersehen – und erst recht nicht zu überhören.

Trotzdem hat Paula nach wie vor den Titel des Feel Good Managers. Man sagt ja ein Bürohund sei gut fürs Klima und für die Psyche der Mitarbeiter. Ehrlich gesagt lese ich diese Artikel selten und frage mich manchmal: Wer ist denn hier der Feel Good Manager, wenn Paula sich genüsslich die Ohren kraulen lässt? Oder wenn sie wieder ihre heiß geliebten Bananen abstaubt?

Wer ist denn hier der Feel Good Manager, wenn Paula sich genüsslich die Ohren kraulen lässt? Oder wenn sie wieder ihre heiß geliebten Bananen abstaubt?

Verena Berghof
Mischlingswelpe Duke kam im Juli neu ins Team / Bild: Oseon

Der Bürohund als Seelenstreichler

Spaß beiseite! Ich – und Paula erst! - bin nach fünf Jahren mit Bürohund dem Team mehr als dankbar dafür, dass ich Paula jeden Tag mitbringen darf. Denn wie sich ein Team formt und wie sich ein Hund entwickelt, ist ein Prozess, den man nicht immer beeinflussen kann. Und auch der liebste Hund ist eben ein Lebewesen, das auch mal nerven kann.

Und doch, ein Hund ist tatsächlich ein kleiner Seelenstreichler auch für andere im Team. Wenn die Kollegen mal zwischen Meetings, Strategieentwicklung und Fachartikel in das weiche Fell greifen und nicht anders können als die Fellnase anzugrinsen, freue ich mich sehr. Denn das sind die Momente, die mich dazu bewegt haben, einen Hund in mein Leben zu lassen. Früher bin ich mit Paula regelmäßig joggen gegangen – sowas ändert sich wie Vieles im Leben. Aber das Lächeln begleitet einen jeden Tag. Und das tut gut, vor allem in stressigen Momenten.

Seit Kurzem ist nun auch Team Hamburg um einen Vierbeiner gewachsen: Magda unterstützt das Team mit vollem Einsatz. Bis zum Umfallen. / Bild: Oseon

Das Hundeteam wächst

Obwohl ich Paula manchmal Grumpy Dog nenne, scheint meine Einschätzung zu den positiven Seiten nicht ganz falsch zu sein. Denn unser Hundeteam wächst, und das nicht nur in Hamburg, wo endlich Magda angekommen ist (Gerrit wollte nämlich schon lange einen Hund). Auch in unserem Frankfurter Büro gibt es nun mit Duke einen zweiten Hund – zu Paulas Ungemach, die steht nämlich gar nicht auf junge Hüpfer. Aber da muss sie nun durch.

Bis dahin üben wir uns in Geduld mit den beiden – und lächeln.

Titelbild: okeykat on Unsplash

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