8 Tipps für bessere Online-Texte

Gain des Internets: Du kannst Millionen Menschen erreichen. Pain des Internets: Millionen andere Autor:innen und Unternehmen wollen das auch. Dein Online-Text, egal ob Social Post, Blogbeitrag oder Unternehmensnews, konkurriert mit sehr vielen Inhalten. Das bedeutet: Erfüllt dein Content nicht, was der Leser oder die Leserin erwartet, ist die nächste Google-Suche nur einen Klick entfernt.

Es lohnt sich also, dir vorab ein paar Gedanken um die Besonderheiten von Online-Texten zu machen. Generell gilt für alle Online-Texte: Beim Lesen am Bildschirm scannen wir viel mehr. Wir wollen die gesuchte Information möglichst rasch finden. Dein Content muss also schnell und einfach die Bedürfnisse der Lesenden erfüllen.

Texte fürs Web sind immer Texte für Menschen

58 Prozent aller Internetseiten wurden im Jahr 2021 weltweit über mobile Endgeräte aufgerufen. Tendenz steigend. Niemand möchte sich am Bildschirm – und schon gar nicht am Smartphone – durch eine Textwüste kämpfen. Sorge deshalb dafür, dass dein Text an jedem Endgerät übersichtlich und leicht zu erfassen ist. Das schaffst du, indem du dich an einige Richtlinien hältst:

1. Aktiv schreiben, direkt ansprechen

Wird der Leser oder die Leserin nicht direkt angesprochen, sorgt das schnell für Distanz. Sprich direkt an und vermeide das Passiv. Und entscheide dich dabei für eine Form (Du, Sie, ihr), die du in all deinen Texten beibehältst. 

2. Nominalstil vermeiden, Verbalstil bevorzugen

Schon mal beim Lesen von Beamtendeutsch ein befremdliches Gefühl gehabt? Dann weißt du, wovon ich spreche. Behörden nutzen gern den Nominalstil, ersetzten also Verben durch ein verwandtes Nomen. Das Subjekt wird zum Objekt, die Kommunikation erfolgt nicht mehr auf Augenhöhe. 

Ein Beispiel: „Die Vermeidung des Nominalstils führt zur Reduzierung des Distanzgefühls." Das klingt im Verbalstil viel umgänglicher: „Vermeidest du den Nominalstil, reduzierst du das Distanzgefühl.“

3. Fremdwörter und Anglizismen mit Bedacht einsetzten

Fremdwörter solltest du sparsam einsetzten und im Zweifel lieber erklären. Denn: Du möchtest nicht, dass deine Leser:innen sich dumm vorkommen – außer das ist Teil deiner Kommunikationsstrategie. Auch Anglizismen nur nutzen, wenn du dir sicher bist, dass es zur Zielgruppe passt.

4. Plattitüden und inhaltslose Sätze vermeiden

Abgedroschene Redewendungen, triviale Aussagen: Was wir schon tausend Mal gehört haben, löst mit Sicherheit keine Gefühle mehr aus. Auch nicht beim tausendundeinsten…na, du weißt schon. Gib deinen Sätzen möglichst viel Inhalt mit. Vermeide auch Satzkonstruktionen, wie "findet statt", die nur eine einzige emotionslose Info enthalten.

Beispiel: „Am 24. Dezember findet Weihnachten statt. Der Weihnachtsmann wird dann ab 9 Uhr Geschenke bringen", löst wenig Freude aus. Verpacke den Inhalt besser:„Am 24. Dezember könnt ihr euch ab 9 Uhr auf Geschenke vom Weihnachtsmann freuen.“

5. Aussagekräftige Überschriften und Zwischenüberschriften

Die Überschrift muss zum Medium und zur Zielgruppe passen. Und der Text halten, was sie verspricht. Das gilt auch für Zwischenüberschriften, die gerade in längeren Texten Orientierung geben. Nach vier bis sechs Absätzen – wenn es thematisch passt – bietet sich eine Zwischenüberschrift an.

Beispiele für Überschriften, die neugierig machen:

  • Zahlen, Daten, Fakten: „Jeder Dritte hat innerlich gekündigt.“
  • Versprechen geben, Probleme lösen: „In 5 Schritten zur perfekten Überschrift.“
  • (Provozierende) Fragen: „Sind deutsche Urlauber schuld am Klimawandel?“

6. Das Beste zuerst

Lesende müssen den Informationswert von Online-Texten schnell erfassen können. Das Wichtigste steht deshalb ganz am Anfang im Teaser. Das kann die Zusammenfassung des Inhalts sein oder die Erklärung, welches Problem des Lesenden im Verlauf des Textes gelöst wird. 

Vorsicht bei allzu reißerischen Einstiegen: Clickbaiting kann zwar für viele Aufrufe sorgen, wirkt sich aber auch negativ auf Image und Reichweite aus, wenn der Content wertlos ist.

7. Absätze, Hervorhebungen, Aufzählungszeichen

Neben Zwischenüberschriften sorgen Absätze, Hervorhebungen und Aufzählungen für leichtere Lesbarkeit. Und unterstützen Lesende dabei, Wichtiges schneller zu finden, zu erfassen und es sich besser zu merken. Faustregeln: 

  • Absatz folgt nach etwa acht Sätzen.
  • Auflistungen einheitlich gestalten, also z. B. immer mit einem Substantiv beginnen.
  • Hervorhebungen wirklich nur bei Schlagworten oder besonders wichtigen Aussagen.

8. Keywords im Blick, den Mensch im Fokus

Dein oberstes Ziel sollte immer sein, Texte für deine Leserinnen und Leser zu schreiben. Nicht für die Suchmaschine. Indem du Keywords sinnvoll einbindest, sorgst du bereits dafür, dass deine Inhalte bei Google gefunden werden. Dafür kannst du zum Beispiel Schlagworte in die Google-Suche eingeben. Google schlägt dir dann weitere Suchbegriffe vor, die du in Überschriften und Texten nutzen kannst.

POST TEILEN